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Vortrag

IT-Projekte der öffentlichen Verwaltung – quo vadis?

Datum und Uhrzeit

27.05.2016, 11:00 - 13:00 Uhr
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Beschreibung

Neueste Studien zeigen, dass öffentliche Infrastruktur-Großprojekte in Deutschland durchschnittliche Kostensteigerungen von 73 % erfahren. Das Ausmaß der Budgetüberschreitung hängt allerdings deutlich vom jeweiligen Bereich ab: Während sich die Kosten von Infrastrukturprojekten im Verkehrsbereich „nur“ um gut ein Drittel erhöhen, werden Projekte der Informations- und Kommunikationstechnologie durchschnittlich viermal teurer als ursprünglich geplant.

Die einzelnen Beispiele sind vielfältig. Traurige Berühmtheit dürfte das FISCUS-Projekt erlangt haben, welches zum Ziel hatte, den deutschen Finanzämtern eine einheitliche Software bereitzustellen. Die Folgen sind weithin bekannt: Nach Entwicklungskosten von gut 400 Millionen Euro und dreizehn Jahren Projektlaufzeit wurde das Vorhaben abgebrochen. Weniger bekannte Beispiele sind die Einführung einer Standardsoftware für die Finanzbuchhaltung bei der KfW – verbunden mit einer Budgetverdoppelung auf 180 Millionen Euro – oder die Software zur Bearbeitung der Kraftfahrzeugsteuer beim Zoll, deren Berechnungen sich teilweise als fehlerhaft erwiesen.

Betrachtet man hingegen internationale Studien, die sektorenübergreifende IT-Projekte untersuchen, so zeigt sich, dass die öffentliche Hand nicht schlechter abschneidet als die „freie Wirtschaft“. Das Ausmaß des Scheiterns ist nämlich gleichermaßen enorm: So werden 61 % aller Projekte teurer, dauern länger, verfehlen den ursprünglich vorgesehenen Funktionsumfang oder scheitern völlig.

Was sind jedoch Erfolgsfaktoren erfolgreicher IT-Projekte? Anhand mehrerer Fallstudien aus dem Bereich der Bundesfinanzverwaltung wird sich auf Spurensuche begeben, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung von IT-Vorhaben auftreten können und wie diesen begegnet werden kann.